Unkraut? Von wegen!

Die unterschätzten Kräfte des „Gärtnerschrecks“

Löwenzahn, Brennnessel und Co. sind vielen Hobbygärtnern ein Dorn im Auge und werden deshalb oft mühsam aus Rasen und Beeten entfernt. Doch hinter den sprießenden „Plagegeistern“ stecken manchmal wertvolle Schätze.


Mit dem Startschuss zur Gartensaison fangen nicht nur die mit Liebe gehegten und gepflegten Pflanzen an zu gedeihen, sondern auch das Unkraut. Von den ungebetenen Gästen wollen sich die meisten Gärtner schnellstmöglich wieder trennen, sodass die wuchernden Pflanzen nach schweißtreibendem Jäten direkt auf dem Kompost landen. Jedoch bilden diese stiefmütterlich behandelten Kräuter einen wichtigen Teil unseres Ökosystems: Insbesondere Insekten, wie Bienen und Schmetterlinge, aber auch Mäusen und Vögeln dienen die unliebsamen Kräuter als Nahrungsgrundlage – und auch für uns Menschen hat manches Unkraut so einiges zu bieten.

Löwenzahn

Während der Löwenzahn als zauberhafte Pusteblume Kindern eine große Freude bereitet, schwindet dessen Magie meist im Erwachsenenalter, denn: Die strahlenden goldgelben Blüten übersäen den mit Hingabe gepflegten Rasen und lassen sich aufgrund ihrer tiefen Wurzel nur mit großer Mühe entfernen. Doch die löwenstarke Pflanze kann ziemlich nützlich sein: Sie unterstützt den Körper bei Funktionsstörungen der Leber und Galle und hat einen positiven Einfluss auf die Fettverdauung.

Brennnessel

Die Bekanntschaft mit der Brennnessel kann schnell zu einer unangenehmen Angelegenheit werden. Kein Wunder, dass sie meist nicht so gern gesehen ist. Tatsächlich ist das „Unkraut“ mit den gezackten Blättern aber auch ein Heilkraut in brenzligem Gewand. Dank ihren wassertreibenden Eigenschaften verspricht sie vor allem bei Harnwegsbeschwerden Linderung. Und auch für Hobbygärtner kann die Brennnessel als natürlicher Schädlingsbekämpfer nützlich sein.

Spitzwegerich

Spitzwegerich sprießt nicht nur im heimischen Garten – wer genau hinsieht, kann auch am Wegesrand oder auf Wiesen Unmengen des Krauts entdecken. Gerade bei trockenem Husten lohnt es sich, der unscheinbaren Pflanze mehr Beachtung zu schenken. Die im Spitzwegerich enthaltenen Schleimstoffe legen sich als schützender Film über die Schleimhäute in Mund und Rachen und können so lästigen Hustenreiz lindern. Echte Outdoorfans schätzen außerdem die desinfizierenden und leicht antibakteriellen Eigenschaften des Safts der Spitzwegerich-Blätter bei kleinen Verletzungen oder Insektenstichen.

Küche statt Kompost

Bei Kräuterliebhabern landet Unkraut schon lange als vitaminreicher Allrounder auf dem Teller und verleiht allerlei Speisen wie Suppen, Salaten oder Saucen ein ganz besonderes Aroma. Doch der „Gärtnerschreck“ punktet nicht nur mit Geschmack: Als Garnitur zaubert blühendes Unkraut gute Laune auf den Teller. Auch in der Tasse machen Löwenzahn, Brennnessel und Co. eine gute Figur und sind aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften eine beliebte Zutat in wohltuenden Arzneitees.  

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