Das Minze-ABC: Erfrischend informativ

Von A wie Apfelminze bis Z wie Zitronenminze: Die Pflanzengattung der Minzen (Mentha) hat weitaus mehr zu bieten als nur die allseits bekannte Pfefferminze. Weltweit gibt es wohl mehr als 30 unterschiedliche Minze-Arten. Welche eignet sich am besten für Mojito? Welche hilft bei Bauchweh? Und welche wird für Zahnpasta verwendet? All das und noch mehr erfahrt ihr im Minze-ABC.

Apfelminze (Mentha suaveolens)

Die Pflanze verströmt einen fruchtigen Duft, der an grüne Äpfel erinnert. Wegen ihrer oval-runden Blätter wird die Apfelminze auch Rundblättrige Minze genannt. Im Vergleich zu anderen Minz-Arten ist ihr Mentholgehalt eher gering, weshalb sie gut verträglich ist und als Tee und Gewürz für Speisen beliebt ist.

Basilikumminze (Mentha x piperita citrata "Basil")

Diese Minze ist aus einer Kreuzung entstanden. Der botanische Name, der mit Mentha x piperita beginnt, verrät uns, dass es sich um eine Variation der Pfefferminze handelt, die zusätzlich ein Basilikum-Aroma hat. Der typische Geschmack von Basilikum wird durch ein würziges, leicht pfeffriges Aroma der Minze ergänzt und eignet sich ideal für mediterrane Gerichte. So lässt sich mit Basilikumminze zum Beispiel Pesto zubereiten oder Tomate-Mozzarella würzen. Im Italienischen wird die Basilikuminze auch Bastardo genannt.

Grüne Minze (Mentha spicata)

Sie gilt als die bekannteste Minze-Art überhaupt, auch wenn viele ihren Namen nicht kennen. Besser bekannt ist die Grüne oder auch Krause Minze unter der englischen Bezeichnung spearmint (Speer-Minze) und dem damit verbundenen Kaugummi-Geschmack. Grüne Minze wird aber nicht nur zur Aromatisierung von Kaugummis verwendet, sondern auch für Zahnpasten, Arzneimittel und Süßigkeiten. Das aus der Grünen Minze gewonnene Spearmintöl hat einen frischen, minzigen und scharfen Geschmack und wirkt auch Mundgeruch entgegen.

Mojito-Minze (Menthanemorosa)

Wie der Name schon sagt eignet sich diese aromatische Minze ideal für Mojitos und andere erfrischende Getränke – auch ohne Alkohol. Sie ist wohl aus einer Kreuzung von Grüner Minze und Apfelminze hervorgegangen, vereint also auf besondere Art das Apfel- und das Spearmint-Aroma. Im Hochsommer blüht die Mojito-Minze zart lila und lockt zahlreiche Insekten an.

Pfefferminze (Mentha x piperita)

Diese Minze-Art gilt als natürliches Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden. Im Mittelpunkt steht das mentholhaltige ätherische Öl aus den Blättern, das krampflösend und verdauungsfördernd wirken kann. Zubereitungen aus Pfefferminzblättern können krampflösende und entspannende Eigenschaften auf die glatte Muskulatur im Verdauungstrakt haben. Pfefferminze wird deshalb gern bei Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen eingesetzt.

Poleiminze (Mentha pulegium)

Vorsicht, diese Minze sieht der Pfefferminze sehr ähnlich, ist jedoch giftig. In der Volksheilkunde wurde sie früher gegen Verdauungsbeschwerden mit Blähungen eingesetzt, heute weiß man von der leberschädigenden Wirkung und rät vom Gebrauch ab. Auch wenn die zart lila Blüten zum Pflücken einladen, sollte man nicht nur aufgrund der Toxizität davon absehen, sondern auch, weil die Pflanze in einigen Bundesländern vom Aussterben bedroht ist und auf der Roten Liste steht.

Rossminze (Mentha longifolia)

Die Rossminze gehört zu den wilden Minzsorten, die noch am Wegesrand oder im Feld wachsen. Sie wird auch Waldminze genannt. Ihr Geschmack ist sehr kräftig und wird von manchen Menschen als unangenehm und "petroleumähnlich" beschrieben. In der Volksheilkunde werden Tees aus Rossminze gegen Magen-Darm-Beschwerden und Kopfschmerzen empfohlen. Da aber andere Minzsorten wirksamer und wohlschmeckender sind, findet die Rossminze in der Heilkunde keine große Beachtung mehr.

Wasserminze (Mentha aquatica)

Diese Minze liebt das Wasser. Sie wächst an Ufern, Gräben, Mooren und Feuchtwiesen. Bei den Kelten galt die Wasserminze den Druiden als heiliges Kraut. Auch im Mittelalter und der frühen Neuzeit wurde die Wasserminze unter anderem gegen Seitenstechen eingesetzt. Im Jahr 1696 ging aus einer Kreuzung der Wasserminze mit der Grünen Minze in einem Arzneigarten in England die Pfefferminze hervor.

Zitronenminze (Menthagentilis var. citrata)

Diese Minze enthält vergleichsweise wenig Menthol, dafür umso mehr Zitronenaroma. Der erfrischende Duft der zarten Blätter soll auch Mücken vertreiben. Durch den minzig-zitronigen Geschmack eignet sich diese Minze vor allem für die Zubereitung von Eistee im Sommer. Besonders erfrischend wird es, wenn man Blätter der Zitronen- und Apfelminze mischt und dem gekühlten Tee Zitronenscheiben hinzufügt.

Viele Kreuzungen ergeben noch mehr Arten

Die Beschreibung der hier genannten Minzen gibt einen ersten Einblick in die Vielfalt der Mentha aus der Familie der Lippenblütler. Die vielen Arten und häufigen Kreuzungen haben bisher zu etwa 30 unterschiedlichen Minzsorten weltweit geführt. So gibt es noch viele weitere Mentha mit wohlklingenden Namen wie Schokoladenminze, Korsische Minze, Ackerminze, Erdbeerminze, Orangenminze, Marokkanische Minze, Nanaminze, Englische Minze, Bananenminze, Ananasminze und die Japanische Tigeröl-Minze.


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