
Welcher Tee ist Deutschlands liebster?
Der aktuelle Teereport hat es gezeigt: Die Deutschen trinken viel und gerne Tee – am liebsten Mischungen aus Kräuter- und Früchtetee. Und wie sieht es in anderen Ländern aus? Auf der Suche nach den…
Mehr lesenDie Hagebutte erreicht ihre Reife meist zwischen Oktober und November. Höchste Zeit, sich diesen Herbst mal genauer mit der heimischen Frucht auseinanderzusetzen. In der Küche wird sie gern für die Zubereitung von Früchtetee oder Hagebuttenmus verwendet und auch in der Medizin hat die Anwendung eine lange Tradition. Aus Hagebuttenzweigen lassen sich außerdem raffinierte Dekorationen für Zuhause basteln.
Während im Herbst das bunte Laub allmählich von den Bäumen fällt und kahles Geäst zurücklässt, kommen sie voll zur Geltung: Die Rede ist von Hagebutten. Die kleinen, eiförmigen Scheinfrüchte der Heckenrose sind im Novembergrau ein roter Hingucker. Aber sie sind nicht nur hübsch anzusehen, ihre Inhaltsstoffe haben auch viel zu bieten.
In Europa ist die Hundsrose (Rosa canina) die am weitesten verbreitete Hagebuttensorte. Ihr Reichtum an wertvollen Inhaltstoffen macht die Frucht zu einer Vitalstoffbombe. Sie enthält die Mineralstoffe Calcium, Magnesium, Kalium und Eisen sowie die Vitamine A, E, K und einige B-Vitamine. Besonders reich ist die Hagebutte an Vitamin C: im Vergleich zu einer Orange liefert sie bei gleicher Menge etwa 30 bis 40 Mal mehr Vitamin C. Aber auch sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren, Kohlenhydrate und ungesättigte Fettsäuren finden sich in der Hagebutte. Ihre positiven Eigenschaften für eine gesunde Ernährung sind also nicht zu unterschätzen! 1,2,3
Zugegeben: Rohe Hagebutten sind zwar essbar, aber das bitter-herbe Aroma verspricht keinen großen Genuss. Anders sieht es allerdings nach der Verarbeitung aus: Die Schweden schätzen die süße Nypon Soppa, eine nahrhafte Suppe aus dem Fruchtfleisch der Hagebutten. Im Nahen Osten hingegen liebt man das feine Gelee aus den Rosenfrüchten. Und was wäre ein fränkischer Krapfen ohne Hagebuttenmarmelade? Auch als pikante Pasta-Sauce findet die Hagebutte in der Gastronomie Verwendung.1,3
Mit zunehmendem Alter oder durch bestimmte Lebensumstände kann es zu Verschleißerscheinungen am Gelenkknorpel kommen. Entsteht daraus eine Gelenksentzündung mit Bewegungseinschränkungen und Schmerzen, spricht man in der Medizin von einer Osteoarthritis.
Verschiedene Studien konnten zeigen, dass Hagebuttenpulver in speziellen hochkonzentrierten arzneilichen Zubereitungen in Kapselform eine vielversprechende Ergänzung in der Therapie der Osteoarthritis und auch der rheumatoiden Arthritis darstellen. Die chemische Substanz Galactolipid GOPO und diverse andere Extrakte der Hagebutte scheinen mit ihrer entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkung die Gelenkbeschwerden der betroffenen Patientinnen und Patienten günstig zu beeinflussen – und das sogar längerfristig.1,3,4,5
Übergewicht, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes mellitus sind die klassischen Faktoren, die mit einem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen einhergehen.
Erste Untersuchungen deuten darauf hin, dass die Einnahme von Hagebuttenpulver (ebenfalls in speziellen hochkonzentrierten arzneilichen Zubereitungen in Kapselform) dazu beitragen kann, einige dieser sogenannten kardiovaskulären Risikofaktoren zu reduzieren: Bei den übergewichtigen Teilnehmenden der Studie von Andersson und Kollegen (2011) hatten sich der systolische Blutdruck und die Cholesterinwerte nach sechs Wochen deutlich zum Positiven verändert.1,3,6
Gerade in der dunklen Jahreszeit ist das leuchtende Rot der Hagebutte eine Wohltat für die Augen. Sie setzt Farbakzente, während es draußen kalt und nass ist. Und das Beste ist: Die meisten Deko-Ideen lassen sich mit wenig Aufwand zu Hause umsetzen. Für ein Hagebutten-Windlicht braucht man nur ein paar kleine Hagebutten-Zweige und ein Einmach-Glas. Die Zweiglein bindet man einfach mit etwas Garn um den oberen Rand des Glases und stellt ein Teelicht unten rein.
Schön sind auch Hagebuttenkränze an der Haustür oder ein einzelner Zweig in einer bauchigen Vase.1
Hagebutten-Tee ist mit seiner fruchtig säuerlichen Note ein beliebter Klassiker unter den Haustees. Sein Markenzeichen ist die kräftige Farbe. Verantwortlich für die Farbe ist ein Stoff namens Lycopin. Dieser gehört zur Gruppe der Carotinoide, die allgemein als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet werden. Reich an natürlichem Lycopin sind neben Hagebutten auch reife Tomaten, Wassermelonen und rote Grapefruits.
Werden die getrockneten Schalen der Hagebutte mit kochendem Wasser übergossen, beginnt sogleich das Farbspiel in der Tasse: Dunkelgelbe Schlieren lösen sich aus der Frucht, wabern durch die noch glasklare Flüssigkeit und verleihen dem Tee allmählich ein gleichmäßiges Orange, das durch das Lycopin hervorgerufen wird.