Johanniskraut

Ein echter Strahlemann, das Johanniskraut! Blüht es doch gerne, wenn es am längsten hell draußen ist, nämlich zur Sommersonnenwende, am Johannistag. Und es hellt nachweislich das Gemüt auf. Letzteres entdeckte man allerdings erst, nachdem es Jahrhundertelang u.a. zur Wundheilung verwendet worden war. Im düsteren Mittelalter konnte es dann sein Profil als Gemütsaufhellerin, bzw. Austreiberin von seelischer Trübsal, schärfen. Die mittelalterliche Botanik-Koryphäe L. Fuchs charakterisierte diese Seite des Johanniskrauts demnach so: „das es alle gespenst vertreiben soll“. Mit dem Namen Fuga Daemonum – die Flucht der Dämonen bzw. Teufelsaustreibung – brachte man diese „Wirkung“ auf einen mittelalterlichen Fachbegriff. Heute haben Doppelblindstudien ihre antidepressive Wirkung bestätigt.
Bitte beachten Sie den wichtigen Hinweis zur Abgrenzung zwischen der Verwendung als Arznei- oder Lebensmittel im Vorwort zur diesem Kräuterlexikon.