Erfahren Sie mehr über Johanniskraut

Johanniskraut

Schon gewusst?

Ein echter Strahlemann, das Johanniskraut! Blüht es doch gerne, wenn es am längsten hell draußen ist, nämlich zur Sommersonnenwende, am Johannistag. Und es hellt nachweislich das Gemüt auf. Letzteres entdeckte man allerdings erst, nachdem die Heilpflanze jahrhundertelang u.a. zur Wundheilung verwendet worden war.

Steckbrief
Botanischer Name
Tüpfel-Johanniskraut (Hypericum perforatum)
Familie
Johanniskrautgewächse
Verwendete Pflanzenteile
Kraut mit Blüten, Blättern und Stängeln
Anwendung
Tee, Trocken- und Flüssigextrakt, Frischpflanzenpresssaft, Tinktur
Eigenschaften
Stimmungsaufhellend, wundheilend und entzündungshemmend
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Mehr über Johanniskraut

Es werden die getrockneten blühenden Triebspitzen mit Blüten, Blättern und Stängeln zur Herstellung von Tees, Trocken- bzw. Flüssigextrakten, Frischpflanzenpresssäften und Tinkturen verwendet. Für die Bereitung eines Teeaufgusses werden 1,5 bis 2 Gramm fein geschnittenes Johanniskraut mit 150 Milliliter siedendem Wasser übergossen und nach 5 bis 10 Minuten abgeseiht. Von Johanniskrauttee können bis zu 3 Tassen pro Tag getrunken werden.

Trockenextrakte stehen in Form von Kapseln und Tabletten für die Therapie von Depressionen zur Verfügung. Flüssigextrakte können innerlich und äußerlich angewendet werden. Tinkturen sind für die äußerliche Anwendung auf der Haut geeignet. Ölige Zubereitungen aus Johanniskraut werden aufgrund ihrer Farbe als Rotöl bezeichnet.

Johanniskraut enthält Flavonoide mit entzündungshemmender Wirkung. Zudem sind die Wirkstoffe Hypericin und Hyperforin enthalten. Hyperforin gilt als Hauptwirkstoff des Krauts, der für die stimmungsaufhellende Wirkung verantwortlich ist.

Aufgrund der entzündungshemmenden Flavonoide des Johanniskrauts ist die Heilpflanze geeignet zur Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden, leichten Hautentzündungen oder kleinen Wunden. Johanniskraut-Zubereitungen wurden basierend auf langjähriger Erfahrung als traditionelle Arzneimittel für die Behandlung leichter Magen-Darm-Beschwerden eingestuft. Äußerlich angewendet, ist Johanniskrautöl bei leichten Hautentzündungen (z. B. Sonnenbrand) und zur Heilung kleiner Wunden geeignet. Die stimmungsaufhellende Wirkung der Pflanze wurde in der Vergangenheit dem enthaltenen Wirkstoff Hypericin zugeschrieben. Heute wird Hyperforin als wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoff angesehen. 

Zubereitungen aus Johanniskraut werden auf den Wirkstoff Hyperforin standardisiert. Sie gelten als traditionelle pflanzliche Arzneimittel für die Behandlung zeitweiliger mentaler Erschöpfung sowie von nervöser Unruhe und Einschlafstörungen. Pflanzliche Medikamente in Form von Trockenextrakten sind für die Therapie leichter und mittelschwerer Depressionen medizinisch anerkannt.

In seltenen Fällen kann Hypericum perforatum als Nebenwirkung allergische Hauterscheinungen, Müdigkeit, Unruhe oder Magen-Darm-Beschwerden verursachen.

Der Hypericingehalt der Pflanze kann zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit führen. Bei hoher Johanniskraut-Dosierung sollten sich hellhäutige Personen deshalb nicht unbedingt der Sonne aussetzen. 

Für die Anwendung von pflanzlichen Medikamenten mit Johanniskraut während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor. Auch ist von einer Anwendung von Medikamenten mit Hypericum perforatum bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wegen mangelnder Erkenntnisse abzuraten. 

Zu beachten sind die zahlreichen möglichen Wechselwirkungen mit Arzneimitteln. Dies betrifft Antikoagulanzien wie Marcurmar, Antidepressiva, bestimmte Immunsuppressiva, Arzneimittel zur Behandlung von HIV sowie Krebserkrankungen und hormonelle Verhütungsmittel. Johanniskraut kann die Wirkung dieser Arzneimittel abschwächen.

  • Heimisch in Europa und Westasien, auf den Kanarischen Inseln und in Nordafrika  
  • Wachstum an Weg und Feldrändern, an Zäunen, auf Magerwiesen und in Gebüschen
  • Wuchshöhe: ca. 60 cm 
  • Stängel: zweikantig, hart und ästig 
  • Blätter: elliptisch oder eiförmig, drüsig punktiert 
  • Blüte: Juni bis Spätsommer, zahlreiche auffallend gelbe Blüten in traubig zusammengesetzten Trugdolden, drüsig punktierte Blütenblätter, drüsige Ölbehälter mit Hypericin scheinen schwarz und färben beim Zerreiben der Blüten die Finger rot
Unsere Tees mit Johanniskraut
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FAQs zum Johanniskraut

Ja, zu viel Johanniskraut kann schädlich sein. Eine übermäßige Einnahme der Pflanze kann zu Nebenwirkungen wie Übelkeit, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen oder Hautreaktionen führen. Es kann auch die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, insbesondere von Antidepressiva, Antikoagulanzien, oralen hormonellen Verhütungsmitteln, Immunsuppressiva und einigen Krebsmedikamenten. Es ist wichtig, die empfohlene Dosierung und Einnahmeempfehlungen zu beachten, um mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu vermeiden.

Die Wirkung von Hypericum perforatum bei Depressionen kann von Person zu Person variieren. Wird Johanniskraut in Form von Trockenextrakten als pflanzliches Medikament bei leichten bis mittelschweren Depressionen angewendet, kann es einige Wochen dauern, bis eine spürbare Verbesserung der Symptome eintritt. In der Regel wird empfohlen, Johanniskraut über einen Zeitraum von mindestens vier bis sechs Wochen einzunehmen, um eine Wirkung zu erzielen.

Es ist wichtig zu beachten, dass Johanniskraut-Präparate bei Depressionen nicht sofortige Linderung bieten. Sie wirken langsam und allmählich. Eine regelmäßige und kontinuierliche Einnahme ist daher erforderlich, um die volle Wirkung zu erzielen. 

Folglich ist es ratsam, die Einnahme von Johanniskraut-Präparaten ärztlich abzustimmen und regelmäßige Kontrolltermine zu vereinbaren, um den Fortschritt zu überwachen und die Dosierung gegebenenfalls anzupassen.

Die Pflanze kann die Wirksamkeit der Antibabypille beeinflussen, da sie bestimmte Enzyme in der Leber induziert, die den Abbau von Hormonen beschleunigen. Dadurch können die Hormonspiegel im Körper abnehmen, was die Wirksamkeit der Antibabypille verringern kann. Es besteht ein erhöhtes Risiko für eine ungewollte Schwangerschaft, wenn Johanniskraut und die Antibabypille gleichzeitig eingenommen werden. 

Es ist wichtig, dass Frauen, die die Antibabypille einnehmen und Johanniskraut verwenden möchten, dies mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt besprechen, um alternative Verhütungsmethoden zu finden oder eine andere Behandlungsoption für Depressionen in Betracht zu ziehen.

Quellen

  1. https://arzneipflanzenlexikon.info/
  2. M. Pahlow. Das große Buch der Heilpflanzen. Nikol Verlag. 9. Auflage 2020. ISBN: 978-3-86820-191-8.