Baldrian

Es werden die unterirdischen Pflanzenteile mit den Wurzeln zur Herstellung von Tees, Trocken- bzw. Flüssigextrakten, Tinkturen oder Frischpflanzenpresssäften verwendet. Durch Destillation kann das ätherische Öl der Heilpflanze gewonnen werden. 

Als Tee mit beruhigender Wirkung können täglich 1 bis 2 Tassen getrunken werden. Für die Bereitung eines Tees werden 2 bis 3 Gramm geschnittene Baldrianwurzeln mit ca. 150 Millilitern siedendem Wasser übergossen. Die Ziehzeit beträgt 10 bis 15 Minuten. Bei Einschlafstörungen sollte der Tee eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen getrunken werden. Baldrianwurzel kann gut mit anderen Heilpflanzen mit beruhigender Wirkung (z. B. Passionsblumenkraut, Hopfen, Melisse) kombiniert werden. Eine Schlafförderung tritt erst nach 5 bis 14 Tagen ein.

Für ein abendliches Vollbad werden ca. 100 g geschnittene Baldrianwurzel oder ca. 10 Tropfen Baldrianöl verwendet. Für ein besseres Einschlafen wird empfohlen, darin 15 bis 20 Minuten zu baden.

Baldrianwurzeln entfalten beim Trocknen einen typischen Geruch. Er wird durch das ätherische Öl des Baldrians verursacht. Darin ist u. a. Isovaleriansäure enthalten, die beim Trocknen freigesetzt wird und für den typischen Baldriangeruch verantwortlich ist.

Beim Menschen ist eine beruhigende und schlaffördernde Wirkung des Baldrians gut dokumentiert. Zubereitungen aus Baldrianwurzeln gelten als traditionelles pflanzliches Arzneimittel. Sie werden zur Behandlung leichter stressbedingter Symptome und als Schlafhilfe eingesetzt. Die Heilpflanze kann leichte nervöse Anspannung lindern. Zur Besserung von Schlafstörungen hat sich die Kombination mit Hopfenzapfen bewährt.

Zubereitungen aus Baldrian können Magen-Darm-Beschwerden verursachen, die jedoch höchstens leicht ausfallen.

Da Baldrianwurzel möglicherweise die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt, sollte vorsichtshalber bis zwei Stunden nach Einnahme eines Medikaments mit Baldrianwurzel nicht Auto gefahren werden.  

Während der Anwendung von Baldrian sollte kein Alkohol getrunken werden.  

Für die Anwendung von Baldrianwurzel während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen noch keine Untersuchungen zur Dosierung und Unbedenklichkeit vor. Von einer Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren wird wegen mangelnder Erkenntnisse abgeraten.

• Europa und gemäßigte Zonen Asiens 
• Feuchte und schattige Standorte
• Wildsammlungen und Kultivierung in Holland, Belgien und Osteuropa, auch in Deutschland (Thüringen)

• Mehrjährige Pflanze 
• Wuchshöhe: 50 bis 100 cm 
• Wurzelstock: kurz und walzenförmig mit büschelig daran anhängenden, dünnen Wurzeln  
• Blüte: Juli bis September mit zahlreichen kleinen hellrosa bis weißen Blüten in doldenartiger Anordnung 
• Blätter: paarig gefiedert

Baldrian gilt als sanftes pflanzliches Schlafmittel und wird traditionell zur Linderung von Angstzuständen und Schlafstörungen verwendet. Zudem kann Baldrian bei leicht nervöser Anspannung helfen und nervöses Herzklopfen lindern. Indirekt kann Baldrian mit seiner beruhigenden Wirkung somit positiv auf das Herz wirken.

Baldrian hat eine beruhigende und entspannende Wirkung auf den Körper. Die genauen Mechanismen der Wirkung von Baldrian sind jedoch noch nicht vollständig verstanden. Es wird angenommen, dass die Inhaltsstoffe von Baldrian auf das zentrale Nervensystem wirken und zur Entspannung beitragen können. Ein eindeutiger Wirkmechanismus kann allerdings nicht beschrieben werden, da Baldrian zahlreiche wirkbestimmende Inhaltsstoffe enthält, die zusammen die beruhigenden Effekte bewirken.

Das sanfte Schlafmittel gilt in der empfohlenen Dosierung als gut verträglich. Als Nebenwirkung sind allenfalls leichte Magen-Darm-Beschwerden bekannt. Da Baldrianwurzel möglicherweise die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt, sollte man vorsichtshalber bis zwei Stunden nach Einnahme eines Medikaments mit Baldrianwurzel nicht Auto fahren. Zudem sollte während der Anwendung von Baldrian kein Alkohol getrunken werden.